Nachdem ich bereits 2013, 2016 und 2018 dreimal am Ski-Individuell teilgenommen hatte, wollte ich das in diesem Jahr wieder in Angriff nehmen. Leider ist die Veranstaltung in der ursprünglichen Form wie vieles andere Corona zum Opfer gefallen. Eigentlich wird irgendwo im Erzgebirge am Freitagabend um 20 Uhr gestartet, es müssen 10 vorgegebene Punkte angelaufen und bis Sonntagnachmittag das Ziel erreicht werden. Regel ist, dass keine Verkehrsmittel wie Bus, Bahn, Auto, Fahrrad, Fähre etc. genutzt und nicht gegen Geld und nicht in beheizten Räumen übernachtet werden darf. Normalerweise wird die Distanz auf Ski, bei Schneemangel ganz oder teilweise zu Fuß überwunden.
Die Organisatoren haben sich jedoch eine @home-Variante einfallen lassen, die die Corona-Regeln von Sachsen, dem eigentlichen Austragungsort, berücksichtigten. Dort durfte man sich nicht weiter als 15 km vom Wohnort entfernen und es galt eine Ausgangssperre von 22:00 – 6:00 Uhr. Also galt es diesmal, den Wohnsitz in einem maximalen Radius von 15 km zu umrunden, Start war Freitag 16:00 und Zielschluss Sonntag 16:00 mit der Vorgabe, in der Zeit der Ausgangssperre wieder zu Hause zu sein. Die auf dem Kreis zurückgelegte Distanz musste mindestens 75 km betragen, zuzüglich dem mehrmaligen Weg auf die “Kreisbahn” und zurück.
Also habe ich, da der Schnee in Erfurt zum Skilaufen leider noch nicht da war, mit den Organisatoren abgeklärt, dass Skiroller ein zugelassenes Fortbewegungsmittel sind, und mir Corona-konform einen Mitstreiter gesucht. So haben Dirk und ich am Freitag um 16:45 das Abenteuer begonnen. Zuerst ging es die Arnstädter Hohle hoch, dann auf dem Radweg an der B4 am Hubertus vorbei, auf dem Radweg weiter nach Egstedt, dann auf der Straße über Werningsleben und Elleben nach Gügleben, um von dort aus im Uhrzeigersinn Erfurt zu umrunden.
Die Runde führte uns auf Nebenstraßen über Osthausen, Wülfershausen, Alkersleben und Dornheim, um von dort auf Radwegen nach Arnstadt, über das dortige Industriegebiet über Thörey, Kornhochheim und Neudietendorf nach Ingersleben zu gelangen. Von dort ging es auf dem Apfelstädt-Radweg heimwärts, das Zuhause erreichten wir regelkonform um 21:50 nach 53 gerollerten Kilometern.
Am Samstag ging es ab 6:30 wieder der Apfelstädt zurück bis Ingersleben, von dort aus an ICE-Strecke und A 71 entlang bis Bindersleben, weiter auf der Straße nach Alach, Salomonsborn und Marbach, um von dort aus auf dem Radweg zwischen Rieth und Rotem Berg Erfurt zu durchqueren. Dann auf den Autobahnzubringer Richtung Osten und über Feldwege an der Ostumfahrung entlang, vorbei an Kerspleben, durch Linderbach, Urbich und Niedernissa nach Windischholzhausen. Dann ging es an der Suhle Quelle vorbei nach Schellroda, Klettbach und Nauendorf, vorbei am Stausee Hohenfelden nach Riechheim und Gügleben – hier schloss sich der Kreis um Erfurt, so dass wir bereits am Samstag den Heimweg über Werningsleben und Egstedt antreten konnten und uns am Hubertus noch eine wohlverdiente Bratwurst gönnten. 16:30 erreichten wir wieder das Zuhause und konnten auf 83 km an diesem Tag zurückblicken, so dass wir insgesamt 136 km, davon 88 km auf der Umrundung von Erfurt zurückgelegt hatten.
Am Ende gab es am Sonntag um 22:00 noch eine Videokonferenz aller Teilnehmer, die von ihren Erlebnissen berichteten und sich einig waren, dass es zwar unter den gegebenen Umständen eine gelungene Veranstaltung war, sich jedoch alle auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr im verschneiten Erzgebirge freuen.
Ski (oder Roller) Heil von Ronne & Klup-Ski